
Gott redete:
Du bist das Kind, das du dir selbst gebierst, verstehst du das. Was ist dein ganzes Leben anderes als dein Ausgebären? Du gestaltest deinen eigenen Einstand.
Wenn ein Kind auf die Welt kommt, gurrt bei dem Säugling ein Jeder und fragt sich unterdessen, was denn der Junge oder das Mädchen sein werde, sobald es herangewachsen ist. Wozu wird dieses kleine Kind geraten?
Ihr, Geliebte, seid euer eigenes Los. Ihr erzeugt euch selber unterwegs. Ihr habt Wahlmöglichkeiten, und ihr trefft die Wahlen, und demnach erschafft ihr euch selber, euch, ebendiese Bekundung eurer selbst. Ihr seid nicht wahl-los.
Ja doch, ihr könnt euch als Opfer von Umständen erachten. Es ist wahr, Umstände können schwierig gewesen sein, dennoch steht ihr an eurem eigenen Steuerruder.
Ihr mögt das Gefühl haben, ihr hättet, als Kind, im Eigentlichen nicht das Sagen. Was sagt ihr derzeit? Ihr könnt das sein, was ihr gerne sein möchtet.
Ihr seid vielleicht nicht mit der Karriere versehen, die ihr eigentlich gerne hättet, nicht mit der Ehe, nicht mit den Kindern, nicht mit keinen Kindern, nicht mit Geld oder nicht mit keinem Geld staffiert, nach denen es euch ist. Dessen unbenommen könnt ihr sein, was ihr gerne sein möchtet. Ich rede nicht über die Appreturen der Welt. Ich rede über dich. Die Person, die du bist, ist nicht auf Reichtümer oder auf Erscheinungsformen oder auf sonstwas angewiesen, vielmehr auf dich. Wie du über die Welt Mutmaßungen aufstellst, ist deine Wahl. Wie du der Welt dienstbar bist, ist deine Wahl. Du kannst dich hinlegen, oder du kannst aufstehen. Du kannst ein Dieb oder ein Bettler sein. Dies sind Aufschriften. Ein Schild, was an dir angebracht ist, ist nicht du, noch auch ist es die Fabrizierung oder die Aufhebung von dir. Die Oberfläche des Lebens ist schier die Oberfläche. Du bist erklecklich mehr als die Oberfläche.
Lasse dir durch niemanden ansagen, wer du bist.
Die Wahrheit bei dem Besagten ist die, dass du Mein Kind bist. Ich sandte dich hinaus – und du pflichtetest dem bei – hinaus in diese große Welt, die letztlich so groß nicht ist. Die Welt und wie sie auf dich einwirkt, scheint enorm. Es sieht so aus, das Leben suche dich heim. Du sitzt irgendwo oder stehst irgendwo, und du magst das Gefühl haben, das Leben peitsche dich hin und her. Selbst falls das zuzutreffen scheint, selbst dann, wenn die Welt in der Angelegenheit mit dir einig ist und äußert, du seist schlecht behandelt worden, ist das nicht zur Sache gehörig. Der springende Punkt dabei ist der: Wie gehst du mit dir selber um? Wie weißt du dich selber zu schätzen? Welches Bild zeichnest du von dir? Wer, immerhin, bist du?
Bist du das, als was du beschriftet wirst? Bist du das, was du im Spiegel erblickst, oder bist du fürwahr Mein Kind? Ja, das bist du. In jenem Falle – da sei dem gemäß, wie du dich kürst.
Dessen ungeachtet hast du Auswirkungen auf die Welt und auf das Darüberhinaus. Wirke auf sie ein, wie du es gerne machen möchtest. Du bist kein Kleinkind mehr im Arm. Du bist ein Seinswesen, und jetzt kannst du die Welt anders behandeln. Du kannst die Welt anders anschauen. Du kannst deine eigene Geschichte schreiben. Du schreibst ja schlechterdings deine eigene Geschichte.
Du bist ein Seemann auf den Meeren des Lebens. Womöglich schrubbst du das Deck. Vielleicht bist du der Kabinen-Boy. Oder etwa der Kapitän. Freilich ist keiner dieser Titel der, wer du bist. Du und Ich kennen, Wer du bist. Du und Ich wissen, was du sein kannst. Was du sein kannst, hängt nicht von deiner Bezeichnung im Leben ab. Es ist nicht darauf angewiesen, wie Andere dich sehen. Es hängt voll und ganz von dir ab, nicht wie du wahrgenommen wirst, sondern davon, wie du dich selber wahrnimmst.
Du magst der Bettler sein, der an eine Tür klopft. Du magst Christus im Gewand eines Bettlers sein, der an eine Tür klopft. Du magst dir selber ein Schnippchen geschlagen haben, Mich allerdings täuschst du nicht. Ich weiß, Wer du wirklich bist.
Was hält dich fern, die Wahrheit von dir zu erkennen? Was? Glaube an dich selber. Zuallerletzt, du bist der Befinder über dich selbst. Befinde.